Auf der Suche nach Flamingos in Celestún

Flamingos fliegend

Willst du Flamingos in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten? Dann hast du in Celestún 

im Nordwesten der Yucatán Halbinsel am Golf von Mexiko die Möglichkeit dazu! Die Flamingos leben dort in freier Natur in der Lagune Ria Celestún. Dies war zweifelsohne ein Highlight unserer 10-tägigen Rundreise durch Mexiko.

# Das Dorf Celestún in Flamingofarben

Celestún selbst ist ein kleines, authentisches Fischerdorf und war für uns in mehreren Aspekten besonders. Auf den ersten Blick ist es ein verschlafenes Dorf, wo man nicht länger bleiben will. Ganz niedlich ist, dass man vereinzelt an Gebäuden oder Straßenmasten immer mal das Flamingopink findet. Celestún ist sehr untouristisch, isoliert, unmodern und wenig charmant. Nichts für Luxusliebende! Es ist überhaupt nicht mit Tulum oder der Playa del Carmen zu vergleichen. Die Restaurants haben zu komischen Zeiten geöffnet, wodurch es abends schwer ist ein gutes Restaurant zu finden.

ABER in Celestún geht es nicht um Architektur, das neueste, hippe Café oder Luxusshops. Hier gibt es ein authentisches, buntes Mexiko zu sehen. An kilometerlangen, unberührten Sandstränden kannst du wunderbar spazieren gehen. Es geht in Celestún um den Genuss von Natur und Ruhe. Seit 2004 ist das Gebiet um Celestún ein Biosphärenreservat, wo verschiedene Tierarten, vorwiegend Flamingos, Krokodile, Fische, Vögel, ihr zu Hause haben. Das Biosphärenreservat umfasst Flussmündungen, Lagunen und Mangrovenwälder. 

*Strand

Der Strand ist breit und flach. Hier lassen sich noch kilometerlange Strandspaziergänge auf dem feinen, weißen Sand machen. Bei diesen findet man spitze oder runde, bunte oder einfarbige Muscheln und kann Wasservögel, wie Kormorane, Pelikane, Seidenreiher und Ibisse, beobachten.

*Übernachten in Celestún

Die Unterkünfte in Celestún sind einfach und ohne großen Komfort zu günstigen Preisen buchbar. Große Hotelketten fehlen. Allgemein ist die Anzahl der Unterkünfte überschaubar. 

Wir hatten eine Unterkunft, die den Namen Hotel trug, aber doch ein wenig davon entfernt war. Die unmittelbare Lage am Strand machte aber alles wieder weg. Es ist schon toll, wenn man vom Zimmer barfuß am Strand entlang zum nächsten Restaurant laufen kann.

*Restauranttipp in Celestún

Das „Los Pampanos“ (Öffnungszeiten 12:30 Uhr bis 19 Uhr, Calle 12, 97367 Celestun) bietet direkt am Strand frischen Fisch und typisch mexikanisches Essen zu untouristischen Preisen.

#Bootstour zu den Flamingo Kolonien

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten eine Bootstour zu unternehmen. An der Brücke bevor man aus Merida nach Celestún kommt, gibt es das touristische Zentrum „Parador Turistico“, wo Ausflüge mit dem Boot zu den Flamingos angeboten werden. 

Wir haben uns für die andere Variante entschieden. Dafür geht man einfach an den Strand (am Ende der Hauptstraße durch den Ort) und wird dort angesprochen. Die Strandboys sammeln so mögliche Kundschaft ein. Es wird gewartet bis ein Boot mit 6-8 Personen voll ist. Dann kostet die Tour 300 Peso pro Person (ca. 14 €). Wer möchte kann natürlich auch ein privates Boot buchen. Diese Bootfahrt hat den Vorteil, dass sie über das Meer in den Meeresarm vorbei bis zur Brücke führt und man ist auch ein bisschen länger unterwegs.

Tipp: Wer selbst aktiv sein will, kann eine Kanutour bei Jose von Manglares de Dzinintún buchen (spricht ein wenig Englisch). 

Flamingos-Celestun

*Flamingos in Sicht

Und nun endlich auf zu den Flamingos! Rasant ging es mit dem Motorboot über das Meer und der Wind sauste durch die Haare. Eine Brille und ein Schal sind definitiv vom Vorteil. Eine ganze Weile fuhren wir über das offene Meer, bis wir dann mit einer rasanten Kurve auf den Meeresarm zusteuerten. Der Bootsführer hat die Wassertiefe offenbar falsch eingeschätzt und so steckten wir erstmal auf einer Sandbank fest. Er ist ausgestiegen und hat geschoben. Es war ja nicht tief. 😉

Dann ging es weiter und endlich sahen wir sie!

Majestätisch standen die Flamingos im flachen Wasser und strahlten dabei eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit aus. Der Bootsführer näherte sich langsam und so konnten wir die Flamingos aus der Nähe (natürlich mit genügend Abstand, um die Flamingos nicht zu stören) beobachten. Ihre pinke Farbe bekommen die Flamingos übrigens durch das Fressen von Garnelen und Larven, die sich selber vom Betacarotin aus dem Wasser ernähren. Die Küken sind wie bei so vielen anderen Arten auch zunächst grau. Toll war auch das Flugverhalten zu beobachten. Die Flamingos fliegen in gerader Linie hintereinander wie ein Pfeil weg, wobei die schwarzen Flügel zum Vorschein kommen. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass Flamingos schwarze Flügel haben. Einfach nur toll!

*Mangrovenwald

Nach unserer Flamingo Beobachtung steuerte das Boot plötzlich mit hoher Geschwindigkeit mitten auf die Bäume zu, um kurz vorher doch noch einen Eingang zu finden. Wir fanden uns mitten in einem dichten Mangrovenwald wieder. Sofort wurde der Motor gedrosselt und wir glitten durch einen Tunnel aus Mangroven. Die immergrünen Pflanzen wachsen trotz Salzwasser, da die Blätter der Mangrove das überschüssige Salz wieder ausscheiden. Die Wurzeln der Bäume verankern sich, um die größtmögliche Stabilität im Wasser zu erhalten, untereinander und im Boden.

Die letzte Station der Bootstour war eine Süßwasserquelle im Mangrovenwald, die aus blubberndem Quellwasser aus dem Boden gespeist wird. In dem glasklaren Becken konnte man baden, aber nachdem wir ein kleines Krokodil in der Nähe gesehen haben, wollte keiner mehr.

*Wann ist beste Zeit um Flamingos in Celestún zu sehen? 

Im Internet und in den Reiseführern gibt es verschiedene Meinungen zur besten Zeit, um die Flamingos in Celestún zu sehen. Wir haben uns mit mehreren Einheimischen unterhalten und diese bestätigten, dass ganzjährig Flamingos in der Lagune von Celestún anzutreffen sind. Die Anzahl unterscheidet sich jedoch. So sind von Mai bis November die meisten Flamingos in Rio Lagartos (250 km, 3 h Autofahrt von Cancun entfernt im Norden).

Nach diesen ruhigen und erholsamen Tagen in Celestún ging es für uns mit dem Auto über die mexikanischen Dörfer zu den Mayaruinen von Uxmal. Residiert, und das kann man schon wörtlich nehmen, haben wir auf einer traumhaften Hacienda in der Nähe von Uxmal.

Und du?

Warst du auch schon mal in Celestún? Hast du woanders schon mal Flamingos in freier Wildbahn beobachtet? Lass einfach ein Kommentar da!

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3 Kommentare bei „Auf der Suche nach Flamingos in Celestún“

  1. Hallo Anja,

    wieder was dazu gelernt…..ich wusste gar nicht, dass es dort Flamingos gibt.
    Sehr interessant…..

    LG Heike

  2. Sehr schöne Fotos!
    Die Flamingos sehe ich echt in mein Wohnzimmer.

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